Burgfolk 2012
17. und 18.8.2012, Schloss Broich in Mülheim an der Ruhr
Im elften Jahr bei strahlendem, schon kochenden 38 Grad öffnete das Schloss Broich zu Mülheim an der Ruhr seine Pforten. Das Mittelalter hielt Einzug und mit ihm einige rockige Töne...
Da half nur noch Wasserschlauch auf und gib ihm...
Zum Glück sind die Freunde des Mittelalters ja nicht sooo dolle gestylt wie bei anderen Gothic-Veranstaltungen. Sonst wären die meisten wohl eher kreischend vor den Wassermassen geflüchtet. Bei diesen Temperaturen jedoch, war man froh über jede Abkühlung.
Aber trotz aller Hitze gab es ein abwechslunsgreiches Programm, welches wir euch nicht vorenthalten wollen.
Saltatio Mortis versus Subway to Sally – der Kampf der großen Mittelalterbands konnte beginnen...
Das Spielfeld für diese Partie war klar abgesteckt: Am Freitag spielten Subway auf und am Samstag zum großen Finale SaMo.
Natürlich kamen beide Bands nicht ohne Herolde aus. Hierfür hatte Organisator Michael Bohnes einiges zur Unterstützung aufgefahren.
Am Freitag begann das Burgfolk mit PUNCH ´N´JUDY. Eine Band, die sich in keine Schublade stecken lässt. In ihrer Musik vereinen sie nicht nur Folk und Mittelalter, sondern Rocken die Bühne und schaffen es dabei sogar mit Akkordeon ein paar Metalsounds unter das Volk zu bringen.
Ein trefflicher Auftakt für das Festival. Ihnen folgten THE SHANES. Sechs Männer mit einer interessanten Instrumentenzusammenstellung (was ein Wort^^) versuchten auf arg eigenwillige Weise ihre „Hard-Polka" auf die Menschen wirken zu lassen. Das war schon ein etwas eigenwilliger Sound. Aber nicht schlecht...
Bei FEUERSCHWANZ wusste man dann sofort, was einen erwartete: Met & Mietzen! Trink- und Bänkellieder mit süßen Katzenfrauen, die das eher raue Männer Gespann „erweichte". Der Hauptmann ging die Menge an, die dann auch sofort mitspielte und brav das „Hodenherz" zeigten^^.
Ja, das ist Trinkspaß pur. Die Band war übrigens ein spezieller Wunsch der Burgfolk-Besucher, die im Forum immer Wünsche äußern können (merken für 2013!!).
Übrigens hat die Band am 31.8. ihre neue CD veröffentlicht. Wer also mehr über die Band erfahren will, sollte den Markt seines Vertrauens aufsuchen...
Dann betrat auch schon der Freitagshauptakt die Bühne. SUBWAY TO SALLY. Ein Urgestein in der Mittelalterszene und schon seit zwanzig Jahren (!) unterwegs. Auch diese Band hatte ein aktuelles Album dabei mit dem einprägendem Namen „Schwarz in Schwarz". Eric Fish Stimme ist schon einzigartig und mit dem beeindruckenden Showprogramm wurde der Freitag krönend abgeschlossen.
Ob der Samstag mit dem anderen Lager diesen Tag toppen konnte?
Samstag
Den Anfang dazu machte die Band VOGELFREY.
Mittelalterliche, leicht lyrische Texte wurden dargeboten vermengt mit Geigenklängen. Zu dem lichtem Wetter mit 
unmenschlichen Temperaturen genau das Richtige.
Es folgte CROMDALE. Für mich mit die Überraschung des Festivals. Eine Mischung aus nordischen und angelsächsischen Folk, der seine Einflüsse aus Schottland nicht leugnen kann. Kraftvoll aber nicht hämmernd, eine beeindruckende Darbietung...
Mit INGRIMM wurde die Musik nun härter. Kein leichtes Stimmchen, keine sanfte Melodey... Nein hartes Growlen und hämmernde Gitarren waren hier angesagt. Ein harter Bruch, aber der Samstag gehörte ja auch den jüngeren Folke zu Broich 
.
MR. IRISH BASTARD wechselte dann wieder das Lager in Bezug auf die Musik. Irish Folk a la The Pogues wurde gespielt, regte die Besucher zum Mittanzen an und zu kühlenden Wasserfontainen (Die Ordner hatten Anweisung mit Wasser zu sprühen) kam die Menge vor der Bühne in Bewegung...
VERSENGOLD waren dann für die mittelalterlichen Trinklieder wie Feuerschwanz am Freitage zuständig. Hier kamen die reinen Mittelalterfans auf ihre Kosten. Und da das Wetter immer „besser", sprich „heißer" wurde, floss das Bier und der Met und sorgte für die passende Stimmung. Allerdings kippte hier nie die Stimmung und ging in ein Gelage über. So etwas sind wir auf Mittelalter- und Gothic-Events nicht gewöhnt und werden dies wohl auch nicht bei 39° erleben müssen. Ja die Szene ist schon top!
CELTICA zeigten dann als Co-Headliner des Abends, was man alles aus einem Dudelsack so herausholen kann. Perfekter Sound mit lockenden, schottischen Rhythmen sorgten dafür, dass selbst wir am letzten Stand vor dem Tore mit den Füßen zu wippen begangen...
Aber dann war es auch schon so weit. Die zweite Größe des Festivals feierte die Burgfolk-Bühne. SALTATIO MORTIS, schon mehrfach Burgfolk erprobt, spielten auf und das Burgfolk begann zu jubeln. Der „Sturm aufs Paradies" machte auch vor Mülheim nicht Halt und so konnten die Spielleute mit Sänger Alea wieder einmal die Bühne mit ihrer Mischung aus Mittelalter und Rock die Bühne zum Beben bringen. So was nennt man eigentlich hier in der Region „Heimspiel" und das bei einer Band, die nicht aus dem Ruhrgebiet kommt^^.
Ja das muss man neidlos zustimmen, der Turniersieg des Burgfolk 2012 ging eindeutig an Saltatio Mortis. Der „Lehrling" hat den „Meister" überflügelt und schwebt nun auf den Lorbeeren zum nächsten Konzert. Aber nicht vergessen, ein Headliner kann nur gute Stimmung produzieren, wenn die Bands zuvor schon gute Leistung gebracht haben. Sonst ist der Pegel unten und es geht nix mehr. Hier konnten beide Bands noch einen draufpacken und somit wurde auch das Burgfolk 2012 wieder eine runde Sache.
Wir sind jedenfalls wieder gerne mit dabei.
(Caretaker)
Das Burgfolk im Web: Burgfolk
Viele Bilder findet ihr in der Galerie.
